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Standort- und Wettbewerbsvorteil durch Kinderbetreuung
Ein Thema, das vielen Unternehmern gewaltig auf den Nägeln brennt, ist der Fachkräftemangel. Der Kampf um die besten Köpfe ist in vollem Gange. Durch Angebote wie Kinderbetreuung, Gesundheit und Pflege können sich Unternehmen fit für die Zukunft machen und von ihren Mitbewerbern abheben. Beispiele aus der Praxis gab der Unternehmertag der Familienbündnisse in Stadt und Landkreis Fürth unter Beteiligung der Industrie- und Handelskammer (IHK), Gremium Fürth. „Vor 30 Jahren wurde es noch belächelt, wenn ein Vater gesagt hat, er passt auf sein Kind auf. Heutzutage ist es üblich, wenn das Handy in einem Meeting auf dem Tisch liegt, wenn der Vater Nachwuchs erwartet“, so Dr. Christian Bühler, Vorsitzender des IHK-Gremiums Fürth, bei der Veranstaltung im Landratsamt in Zirndorf. „Die Möglichkeit für Mitarbeiter Kinderbetreuung anzubieten, ist ein Standort- und Wettbewerbsvorteil. Große Unternehmen arbeiten schon in diese Richtung.

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"Zwischen Spielplatz und Arbeitsplatz"
"Iris Leibrecht ist in der Geschäftsführung von Beyer’s Aktiv-Park in Zirndorf, ihr Mann Michael ist Geschäftsführer der Medien- und Marketingagentur machen.de in Fürth. In ihrem Impulsreferat "Zwischen Spielplatz und Arbeitsplatz – Erfahrungen einer Unternehmerfamilie" gab das Ehepaar einen launigen Einblick, wie sie es geschafft haben, Job und Kinder unter einen Hut zu bringen. Die siebenjährige Franziska und ihr neunjähriger Bruder Maximilian wuchsen sozusagen mitten im Familienbetrieb in Zirndorf auf, betreut auch von Oma und Opa. "Wir haben uns die Arbeit geteilt", erklärte Iris Leibrecht. "Wenn ich Termine hatte, dann hat mein Mann die Kinder übernommen." Doch ganz wichtig ist auch die Akzeptanz von Kunden und Kollegen, wenn die Kinder am Arbeitsplatz dabei sind, so Leibrecht weiter. Und Ehemann Michael hat auch einiges aus der eigenen Erfahrung mitgenommen: "Ich habe jetzt viel größeres Verständnis für eine Mitarbeiterin, die selbst Kinder hat. Ist das Kind krank, dann ist es klar, dass sie weg muss."
Gesundheitsförderung rechnet sich
Dr. Johannes Kiesel vom Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg sprach über das Thema "Prävention und Gesundheitsförderung im Unternehmen rechnet sich?". Im Durchschnitt fällt ein Mitarbeiter im Jahr 15 Tage wegen Krankheit aus, erklärte Kiesel. Doch: "Krankheitstage kann man zählen, aber wie misst man Motivation?" Vor allem die psychosoziale Seite sei der Dreh- und Angelpunkt bei den Mitarbeitern, so der Referent. Auslöser für psychische Probleme sind vor allem Arbeitsüberlastung, Zeitdruck, widersprüchliche Anforderungen, zwischenmenschliche Konflikte und geringe soziale Unterstützung bei der Arbeit. Den Unternehmern empfahl Kiesel Kurse, die von Medizinern angeboten werden, um Frühboten einer psychischen Erkrankung bei Mitarbeitern zu erkennen. Das zentrale Thema ist für ihn eine gute Führung. "Der Mitarbeiter freut sich zwar über den Obstkorb, aber er wird dadurch nicht weniger Krankheitstage haben" so Kiesel weiter.

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Montessori bei Mekra Lang
Mekra Lang in Ergersheim im Landkreis Neustadt/Aisch Bad Windsheim ist Weltmarktführer bei Sicht- und Kamerasystemen für Nutzfahrzeuge. Das Unternehmen setzt ganz auf das Thema Familienfreundlichkeit: Eine Montessori-Kindertagesstätte und -Grundschule bleiben auch in den Ferien geöffnet, um 5.30 Uhr morgens startet das Angebot, damit die Mitarbeiter rechtzeitig zum Schichtbeginn da sind. Eine Betreuerin kümmert sich um nur sechs Kinder. "Das geht bei uns nicht anders, wegen der ganz kleinen Kinder", erklärte Elisabeth Döbler-Scholl, PR- und Marketingchefin bei Mekra. Eine Psychologin kommt alle sechs Wochen ins Unternehmen, um sich die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter anzuhören. Vor kurzem führte Mekra Aktivpausen an den Produktionsbändern ein – gar nicht so leicht, denn viele Mitarbeiter haben ein wenig Scham, vor den anderen Angestellten die Übungen mitzumachen, so Döbler-Scholl. Weitere Bausteine für motivierte Mitarbeiter: Vergünstigte Karten für das Freilandtheater in Bad Windsheim, gesundes Essen, Bachblütenberatung, mobile Arbeitsplatzmassage und Gesundheitstage.
Der Betrieb als Abenteuerspielplatz
Rosemarie Kolb betreibt zusammen mit ihrem Mann in Oberasbach eine Zimmerei. Die Mutter dreier Kinder schmeißt das komplette Büro und kümmert sich unter anderem um Marketing, Buchhaltung und das Personal. Eigentlich ist sie gelernte Kinderkrankenschwester, doch mittlerweile hat Rosemarie Kolb auf Bürokauffrau umgesattelt. Familie und Beruf sind für sie untrennbar miteinander verbunden, durch flexible Arbeitszeiten hat Kolb beides unter einen Hut gebracht. "Unsere Kinder sind mitten im Betrieb groß geworden", sagte die Unternehmerin. "Für sie war es ein riesiger Abenteuerspielplatz." Mittlerweile sind die Kinder groß, trotzdem hat sie auch weiterhin ein Herz für den Nachwuchs. Für die kleinen Besucher des Ferienprogramms oder Kindergärten steht die Werkstatttür – nach Rücksprache – jederzeit offen.
Herausforderung für die Pflegebranche
Michael Bischoff, Vorstand des Diakonischen Werks Fürth e.V., sprach über "Aktuelle Herausforderungen für die Pflegebranche vor Ort" bei der Veranstaltung im Landratsamt. "Wir pflegen jeden Tag 1.000 Menschen ambulant und stationär“, sagte er. Und: "Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst rasant." Doch die Hauptlast der Pflege tragen die Angehörigen, erklärte Michael Bischoff. Eine große Herausforderung, gerade wenn sie berufstätig sind. "Wir bieten Anlaufstellen, damit die Angehörigen unter der Last nicht zusammenbrechen", so der Vorstand.
Von Diane Mayer

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